Die Hepatische Enzephalopathie (HE) führt zu zunehmenden kognitiven Beeinträchtigungen1

Eine Verschlechterung der kognitiven Funktionen ist bereits nach der ersten HE-Episode nachweisbar und nimmt mit jeder weiteren HE-Episode zu.1 Die Folgen sind eine eingeschränkte Lebensqualität und eine daraus resultierende erhöhte Pflegebedürftigkeit.2, 5–7 Bei Patienten, die unter alkoholbedingter Leberzirrhose leiden konnte gezeigt werden, dass die Mortalität bei Patienten, die zusätzlich zu anderen Komplikationen eine HE entwickeln, erhöht ist.8

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Die kognitiven Funktionen verschlechtern sich mit jeder HE-Episode1

Bei Leberzirrhose sind wiederkehrende Episoden einer Hepatischen Enzephalopathie mit anhaltenden und kumulativen Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der inhibitorischen Kontrolle und der Lernfähigkeit verbunden. Kognitive Beeinträchtigungen sind häufig nicht vollständig regenerierbar.1

Studiendetails

STUDIENDETAILS

Persistence of Cognitive Impairment After Resolution of Overt Hepatic Encephalopathy
Bajaj et al. Gastroenterology. 2010 Jun;138(7):2332–40.

Test zur inhibitorischen Kontrolle.
Den Patienten wird am Computer eine Buchstabenfolge präsentiert. Sie werden angewiesen, eine Verhaltensantwort zu geben (Mausklick), wenn ein X nach einem Y folgt, aber nicht zu drücken bei einem X nach einem X (ebenso andersherum). Das Unterdrücken der Verhaltensantwort im letzteren Fall erfordert die sogenannte inhibitorische Kontrolle [6 Durchgänge à 2 Min. (1–3 = 4–6)]. Von einem Lerneffekt (d.h. Lernen des Unterdrückens einer Verhaltensantwort) spricht man, wenn im 2. Durchgang signifikant weniger Fehler gemacht werden.
Das Ausbleiben einer signifikanten Verbesserung der Antworten im 2. Durchgang galt als Indikator für ein beeinträchtigtes Lernvermögen. 1

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Für die Patienten kann eine HE schwerwiegende Folgen haben

Durch die neurologischen Beeinträchtigungen wie z. B. die nachlassende Konzentrationsfähigkeit, die Abnahme der Reaktionsfähigkeit und die Verschlechterung der Feinmotorik kommt es zu einer erheblichen Krankheitslast der Patienten mit

  • Verlust der Alltagstauglichkeit§,2
  • vermehrtem Auftreten von Stürzen3 und
  • einem erhöhten Risiko von Verkehrsunfällen4

Eingeschränkte Lebensqualität (QoL)

Wiederkehrende HE-Episoden verringern die körperliche Aktivität, führen zu Abgeschlagenheit und beeinträchtigen die emotionalen Funktionen.2 Die Lebensqualität kann dabei weit über die Episode hinaus eingeschränkt bleiben.5

Zunehmende Pflegebedürftigkeit

Die Alltagsfunktionen der Patienten nehmen mit dem Fortschreiten der HE stetig ab.2, 6
Die Belastung durch die Pflege führt zu Stress bis hin zu gesundheitlichen Folgen für die Pflegenden.7

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Hohe Sterblichkeitsrate

Die HE gefährdet die Gesundheit und das Leben der betroffenen Patienten. Innerhalb eines Monats sterben 45 % der Patienten mit alkoholbedingter Leberzirrhose und HE. Die Mortalität erhöhte sich bei Patienten die zusätzlich zu anderen Komplikationen eine HE entwickelten.8

Studiendetails

STUDIENDETAILS

Clinical Course of Alcoholic Liver Cirrhosis: A Danish Population-Based Cohort Study.
Jepsen et al. Hepatology. 2010 May;51(5):1675-82.

Populationsbasierte Kohortenstudie.
466 dänische Patienten (ausgewählt aus drei nationalen Gesundheitsregistern), die zwischen 1993 und 2005 mit alkoholbedingter Zirrhose diagnostiziert wurden. Beobachtungszeitraum: von Diagnose bis August 2006.8

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§ Health-related quality of life (HRQoL) / 1. Bajaj JS, et al. Gastroenterol. 2010; 138(7): 2332–40. / 2. Sanyal A., et al. Aliment Pharmacol Ther. 2011; 34(8): 853–61. / 3. Román E, et al. Am J Gastroenterol. 2011; 106(3): 476–82. / 4. Bajaj JS, et al. Hepatology 2009; 50(4): 1175–83. / 5. Moscucci F, et al. Liver Int. 2011; 31(10): 1505–10. / 6. Vilstrup H, et al. J Hepatol. 2014; 61(3): 642–59. / 7. Bajaj J, et al. Am J Gastroenterol. 2011; 106(9): 1646–53. / 8. Jepsen P, et al. Hepatology 2010; 51(5): 1675–82.